In der Pubertät und der Zeit danach ist die Bandbreite möglicher psychischer Störungen besonders groß: Sie reicht von Identitäts- und Ablöseschwierigkeiten, häufig in Verbindung mit einem Gefühl von Leere und fehlendem Selbstwertgefühl, über Ängste und Depressionen bis zur Beeinträchtigung nach traumatischen Erlebnissen. Borderline-Störungen, Essstörungen, Zwänge, Psychosen, Sucht oder Schizophrenie treten häufig in diesem Alter zum ersten Mal auf.
Sicherheit bei größtmöglicher Offenheit
Die Jugendlichenstation bietet unseren jungen Patient:innen einen sicheren Raum – gewährt ihnen aber auch größtmögliche Offenheit und Selbständigkeit. Für die Jugendlichen haben wir Behandlungsplätze in altersgerecht ausgestatteten Ein- bis Zweibettzimmern, die über eigene Badezimmer verfügen.
Die therapeutische Arbeit mit seelisch erkrankten Jugendlichen erfordert eine kontinuierliche Anpassung von Therapie und pädagogischer Begleitung. Eine klare Tagesstruktur und ein sinnvoll gefüllter Tag bilden hierfür die Basis – Schule, Therapien und pädagogisch angeleitete Aktivitäten geben den Jugendlichen Halt und Perspektiven.
Gründliche Vorbereitung auf die Rückkehr nach Hause
Die Behandlungsdauer variiert stark. Sie reicht von kurzen Kriseninterventionen bis zu mehrmonatigen Therapien, etwa bei Essstörungen. Damit die Therapie nachhaltig und über den Stationsaufenthalt hinaus wirken kann, bereiten wir den Übergang zurück nach Hause gründlich vor. Dazu gehören die schulische Reintegration, die wir gemeinsam mit der Klinikschule planen, sowie der enge Kontakt zu allen ambulanten Einrichtungen (Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen u.ä.), die vor und nach dem Klinikaufenthalt an der Therapie mitwirken. Außerdem organisieren wir Fallkonferenzen, die von erfahrenen Sozialpädagog:innen moderiert werden.