• Das Franziskus-Krankenhaus Berlin 1918

Die Gründerinnen des Franziskus-Krankenhauses

 

In Thuine, einem kleinen Dorf im niedersächsischen Emsland, liegt der Ursprung des Franziskus-Krankenhauses Berlin. Mitte der 1850er Jahre bat der dortige Pfarrer um die Entsendung von Ordensschwestern, um an Typhus erkrankte Dorfbewohner zu pflegen. Zwei Schwestern folgten der Bitte und gründeten 1869 einen neuen Orden: die Kongregation der Franziskanerinnen vom heiligen Märtyrer Georg zu Thuine.

Im Jahr 1908 bat der Berliner Chirurg Eduard Wolffenstein den Orden, die Krankenpflege in seiner Privatklinik zu übernehmen. Zwölf Franziskanerinnen wurden entsandt – und legten den Grundstein für das Franziskus-Krankenhaus. Mit Hilfe der Ordensschwestern wuchs das Haus beständig – von ursprünglich 90 auf über 200 Betten im Jahr 1929. Anfang der 1960er Jahre entstand aus dem Belegkrankenhaus ein allgemeines Krankenhaus mit angestellten Ärztinnen und Ärzten. 

Bis zu seinem offiziellen Abschied im März 2023 hatte der Konvent der Franziskanerinnen eine tragende Rolle im Franziskus-Krankenhaus. Die jeweilige Oberin war stets auch Mitglied der Krankenhausleitung. Die Ordensfrauen standen im Haus Patient:innen, Angehörigen und Mitarbeitenden zuletzt vor allem als Seelsorgerinnen zur Seite. Angesichts der seit längerem rückläufigen Berufungen in die Ordensgemeinschaft musste der Konvent im Franziskus-Krankenhaus schließen. Der Geist christlicher Nächstenliebe und tatkräftiger Unterstützung für Menschen in seelischer oder körperlicher Not lebt jedoch weiter.

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