St. Joseph Krankenhaus
G-BA fördert Forschungsprojekt an der Klinik für Infektiologie

Studie zur Optimierung der Versorgungslage von HIV-Infizierten mit Nierenerkrankungen

Seit Oktober 2024 wird an der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof (SJK) zum Thema  Niereninsuffizienz bei HIV-Infizierten geforscht. Die Studie hat zum Ziel, die medizinische Versorgung der Betroffenen zu verbessern und somit deren Lebensqualität zu erhöhen. Das Forschungsprojekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für die Dauer von zwei Jahren mit insgesamt 96.000 Euro gefördert.  

Versorgungsdefizite identifizieren, um sie zu beseitigen

US-amerikanische Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass HIV-Infizierte überproportional oft eine Niereninsuffizienz entwickeln. Das Risiko dialysepflichtig zu werden ist dortzulande bei HIV-Infizierten fünfmal so groß wie bei Menschen ohne HIV. Für Deutschland hingegen ist noch unerforscht, wie groß der Anteil an HIV-Infizierten in der Gruppe der Dialysepatient:innen ist. Das Forschungsprojekt der Klinik für Infektiologie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Hartmut Stocker will das nun ändern: „Das Verhältnis von HIV-Infektionen und der Entwicklung einer Nierenschwäche muss untersucht werden, um die Versorgungssituation dieser Patient:innen insgesamt zu ermitteln, Defizite zu identifizieren und zu beseitigen,“ erläutert der erfahrene Infektiologe. Zur Forschungsgruppe gehören seine Teamkollegen, Dr. Pascal Migaud und Dr. Christoph Scheurich: „Interessant ist etwa, ob HIV-Infizierte als Empfänger von Spendernieren gleichberechtigt behandelt oder aufgrund ihrer Infektion benachteiligt werden“ ergänzt Dr. Migaud, „denn für HIV-Patient:innen, die medikamentös gut eingestellt sind, ist eine Transplantation ebenso verträglich wie für andere Menschen.“

Für Deutschland repräsentative Studienergebnisse 

Mit einem Krankenhaus, das sowohl über einen renommierten infektiologischen Fachbereich als auch über eine der größten Kliniken für Nierenheilkunde im Land verfügt, trifft das Forschungsthema auf eine ideale Ausgangssituation. Als Partner bringt sich zudem das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantationen e.V. (KFH) und damit der größte, deutsche Dialyseanbieter in die Studie ein sowie auch die DaVita Medical Group, die als weltweiter Betreiber von Dialysezentren mit rund 60 Standorten in Deutschland vertreten ist. Die Forschungsarbeit profitiert damit von einem umfassenden Zugang zu Versorgungsdaten, was ihre Ergebnisse für Deutschland repräsentativ machen wird.

 


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