St. Joseph Krankenhaus
Die Psychoonkologie als wichtiger Baustein der (Darm-)Krebstherapie

„Du bist nicht allein …“

Psychoonkolog:innen helfen dabei, dass Krebspatient:innen in einem geschützten und zeitlich begrenzten Rahmen die neue Lebenswirklichkeit mit all ihren Veränderungen besser annehmen können.

Wer an (Darm-)Krebs erkrankt, fällt mental oft in ein Loch und stellt sich viele Fragen: Von „Warum ich?“ über „Wie und wo lasse ich mich am besten behandeln?“ bis hin zu „Wie komme ich finanziell die nächste Zeit über die Runden?“ Die Empfindungen, Sorgen und auch Ängste sind vielfältig. Hier setzt das Team der Psychoonkologie an und hilft auf Augenhöhe und ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Patient:innen – denn niemand muss diese schwierige Zeit alleine bewältigen. 

Der Begriff „Psychoonkologie“ besteht aus den beiden Wörtern „Psycho“ für Psyche oder Seele sowie dem medizinischen Begriff der Wissenschaft, die sich mit Krebserkrankungen beschäftigt, also „Onkologie“. Psychoonkologische Unterstützung wird schon seit den 1970er-Jahren angeboten und hilft bei der Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung und ihren Folgen. Denn Untersuchungen belegen, dass etwa ein Drittel aller Menschen mit Krebs durch die Erkrankung psychisch belastet sind.

Dabei bestimmen Krebspatient:innen stets selbst, ob sie eine zeitweilige Begleitung durch die Psychoonkologie wünschen und im welchem Umfang. Auch über den Zeitpunkt der Betreuung entscheidet der/die Betroffene immer selbst. Und wer am Anfang sagt „Ich brauche das nicht.“ darf natürlich seine Meinung ändern und erhält die Hilfe, die gewünscht wird. Diese kann ganz unterschiedlich aussehen, denn das Aufgabengebiet der Psychoonkologie ist vielfältig: Yvonne Funck und Solveig Hoppe de Mamani, das psychoonkologische Team am St. Joseph Krankenhaus, helfen Patient:innen bei der Verarbeitung der Krebserkrankung, indem sie emotionale Unterstützung im Krankheitsverlauf anbieten, persönliche Ressourcen aktivieren und die Selbstwirksamkeit stärken, das heißt die innere Überzeugung, schwierige Situationen gut meistern zu können. Das kann zum Beispiel sein, wenn ein:e Patient:in mit psychoonkologischer Unterstützung den ersten Zyklus einer Chemotherapie gut übersteht und somit gestärkt in die restlichen Therapiezyklen gehen kann.

Die Kolleginnen vermitteln darüber hinaus ganz unmittelbare Hilfe wie Entspannungs- und Imaginationsübungen, Unterstützung bei der Kommunikation mit Ärzt:innen und der Pflege, oder sie vermitteln weiterführende Hilfsmöglichkeiten und Kontakte. „Wir sind psychologische Beraterinnen und Begleiterinnen, die dabei helfen, dass die Erkrankung und die Therapie mit all den aufkommenden Gefühlen und Gedanken besser bewältigt werden,“ erklärt Psychoonkologin Yvonne Funck. „Unser Ziel ist es, die Patient:innen in ihrer veränderten Lebenssituation zu stärken und ihnen Lebensenergie und Hoffnung zu vermitteln,“ ergänzt Psychoonkologin Solveig Hoppe de Mamani. „Dabei zeigt unsere Erfahrung, dass oft wenige Gespräche ausreichen, um eine Stabilisierung der Situation zu erreichen.“

Wichtig ist den Psychoonkologinnen zu betonen, dass sie keine klassische Psychotherapie anbieten. Sie helfen den Menschen vielmehr dabei, in einem geschützten und zeitlich begrenzten Rahmen die neue Lebenswirklichkeit mit all ihren Veränderungen besser anzunehmen, um die körperlichen, geistigen und sozialen Aspekte der Lebensqualität der erkrankten Menschen zu erhalten und zu erhöhen. Dabei betreuen sie oftmals auch die Angehörigen mit, da der Partner/die Partnerin, Kinder oder andere Familienmitglieder bzw. Zugehörige sich ebenso hilflos fühlen können, mitunter sogar mehr als der Patient oder die Patientin selbst. Die Psychoonkologie ist also in der Tat ein wichtiger Baustein der Krebstherapie – auch am St. Joseph Krankenhaus. 
 

Pressekontakt Josefwerke

Christoph Kolbe
Leitung Unternehmenskommunikation Josefwerke